Deutscher Titel: (Der) Blade Runner [Final Cut]
Original
Titel: Blade Runner
Genre: Science-Fiction
Erscheinungsjahr: 1982 (Final Cut: 2007)
Länge: ca. 113 Min.
Altersfreigabe: FSK 16
Regie: Ridley Scott
Drehbuch: Hampton Fancher, David Webb Peoples
Musik: Vangelis
Besetzung:
Harrison Ford (Rick Deckard)
Rutger Hauer (Roy
Batty)
Sean Young (Rachael)
Daryl Hannah (Pris)
M. Emmet
Walsh (Bryant)
Joe Turkel (Dr. Eldon Tyrell)
William Sanderson (J. F.
Sebastian)
Brion James (Leon Kowalski)
Joanna Cassidy (Zhora)
„Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben
würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion.
Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkeln nahe dem Tannhäuser Tor. All
diese Momente werden verloren sein in der Zeit. So wie Tränen im Regen…“
1982 schuf Regisseur und Produzent Ridley Scott (Alien,
Gladiator, Prometheus) den Kult-Klassiker „Blade Runner“, welcher bis heute oft
inspiriert und gerne zitiert wird.
Im frühen 21. Jahrhundert begehen Replikanten, welche nahzu identisch mit
Menschen sind, eine blutige Meuterei auf einem Schiff in einer
Außenwelt-Kolonie. Daraufhin werden die Replikanten auf der Erde als illegal
eingestuft – mit Folge der Todesstrafe. Rick Deckard ist ehemaliger Blade
Runner, eine Spazialeinheit, die Replikanten aufspürt und tötet. Als
Replikanten auf der Erde auftauchen, wird Deckard mit den Ermittlungen
beauftragt.
Alt, aber Oh-ho! Der Kultfilm von Ridley Scott geht seit
2007 in die 3. Runde. Nach der Veröffentlichung 1982, wurde 1992 der Director’s
Cut veröffentlicht. Mit neuen Szenen und dem Weggelassenen Voice-Over, lässt
„Blade Runner“ nun mehr Interpretationsfreiraum. Doch Ridley Scott war das
nicht genug. Da der Director’s Cut in Eile produziert wurde, schuf man 2007 den
sogenannten Final Cut, welche noch ein paar weitere Änderungen beinhaltet, wie
zum Beispiel digitale Überarbeitung. Ich persönlich kenne nur den Final Cut und
finde ihn richtig gut. Die Rezension bezieht sich deshalb auch nur auf die Final Cut Version.
„Blade Runner“ ist ein düstere Science-Fiction Film mit
einer wahnsinnig guten Inszenierung. Film-noir Elemente, gemischt mit einem
futuristischen Setting und tiefgehenden und gesellschaftskritischen Themen
machen aus dem fast-schon-Krimi einen sehenswerten Streifen. Der
Detailreichtum, welcher schon bei Ridley Scotts „Alien“ überzeugend war, ist
hier nun wieder zu sehen. Dreckige Gassen, dubiose Bars, Einkaufsstraßen und dunkle
Wohnhäuser scheinen mit viel Liebe aus Altem und Neuen gestaltet worden zu
sein. Kurz gesagt: eine tolle Atmosphäre. Untermalt wird das Gesehene mit einem
einzigartigen Soundtrack vom Griechen Vangelis. Sphärische Klänge und ein Mix
aus verschiedenen musikalischen Richtungen und Harmonien schaffen zusätzlich
eine ganz eigene Wirkung, welche wiederum dem Film einen ganz eigenen Stil
gibt. Die Handlung ist auf den ersten Blick eine sehr lineare und erfährt kaum
Wendungen. Doch „Blade Runner“ bietet reichlich Stoff, um alles drum herum in
Frage zu stellen und zu hinterfragen, zu interpretieren und sich seine eigenen
Gedanken zu machen. Fesselnd ist der Film trotzdem. Wer also keine Scheu vor
älterer Bildqualität hat, die sowieso keiner haben sollte, dem kann ich „Blade
Runner“ als Science-Fiction-Liebhaber nur ans Herz legen.
Hollywood-Star Harrison Ford (Star Wars, Jäger des
verlorenen Schatzes, Vertrauter Feind) spielt den Ermittler Rick Deckard.
Sympathisch wie eh und je überzeugt er mich auch dieses Mal, während er auf der
Jagd nach den Replikanten ist, unter der Führung von Rutger Hauer (Batman
Begins, Sin City) als Roy Batty. Grandios gespielt, meines Erachtens, und
irgendwie ein sympathischer Bösewicht. Die junge Rachel, gespielt von Sean
Young (Ace Ventura, Männer sind zum Küssen da), lässt auf Grund/trotz ihrer Figur wenig Emotionen zu, passt sich aber dennoch in den Cast ein. Als Inhaber
der Tyrell Corporation tritt Joe Turkel (Shining, Miami Vice (1988)) ins Bild
und kann trotz weniger Auftritte als mächtiger aber doch verletzlicher
Konstrukteur überzeugen. Zuletzt möchte ich noch die weiteren Replikanten erwähnen. Brion James (Red Heat, Das fünfte
Element) als Leon Kowalski, Joanna Cassidy (Six Feed Under, Body of Proof) als
Zhora und vor allem Daryl Hannah (Hide and Seek, Kill Bill) als Pris spielten
ihre Figuren sehr authentisch.
Den Science-Fiction-Klassiker mit Kultstatus kann ich jedem
empfehlen, der auf fantastische Zukunftsvisionen steht, aber auch denen, die
ein Stück Filmgeschichte nicht verpassen wollen. Ridley Scotts „Blade Runner“
bekommt für eine tolle Atmosphäre, klasse Inszenierung und seinem faszinierenden
Stil von mir 4 von 5 Punkten.
Schon gewusst…? [Achtung Spoiler!]
- Blade Runner: „Mach
mir davon eine feste Kopie“. Das englische Hardcopy bedeutet aber Papier-Ausdruck. (Wikipedia DE)
- In der Originalfassung werden im Abspann nicht
veröffentlichte Szenen von „Shining“ verwendet. (IMDb)
- Das Modell der Stadt am Anfang war nur rund 22 qm groß und
beinhaltete unter andrem über 2000 Lichter. (IMDb)
- Die Schlange um Joanna Cassidys Hals ist ihr eigenes
Haustier. (IMDb)
- Die Bilder der Schlangenschuppe unter dem Mikroskop stammen
von einer Marihuanaknospe. (IMDb)
- Ridley Scott hat die Rechte daran, sowohl „dass jemand den
Interviewer erschießt, weil er nach seiner Mutter gefragt wird“ als auch „dass
im Vorspann in einem Scroll-Text über Replikanten und Blade Runner gesprochen
wird“. (IMDb)
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