Quick News

03.09.13 - Nächste Rezension muss erstmal warten, da momentan andere Arbeiten anstehen.
27.08.13 - Nächster Rezensionstipp: Mit Pillen kommt Mann weiter.
23.08.13 - Tipp für die nächste Rezension: Auf der Jagd nach Robotern im Jahre 2019.
21.08.13 - Die 25. Rezension ist da! Ein kleines Jubiläum!

Samstag, 16. März 2013

Sunshine Faktenflut

1. Danny Boyle ließ sich bei der Produktion von „Sunshine“ von Filmen wie „2001: A Space Odyssey“ (1968), „Solaris“ (1972), „Alien“ (1979) sowie „Das Boot“ (1981) inspirieren.

2. Die Monolithen in der letzten Szene stehen in Schweden (Stockholm) und nicht in Sydney. Dies ist eine Hommage an „2001: A Space Odyssey“.

3. Die Kommunikationsmodule der ‚Icarus II‘ würden auf Grund des zu kleinen Hitzeschildes auf der Rückreise ohnehin verbrennen.

4. Im Original-Skript hatte die Bombe die Masse unseres Mondes. Dies hätte jedoch zu Folge, dass sie eine eigene Gravitation besäße und es Probleme mit der Transportierung und der Zündung geben würde.

5. Rose Brynes dachte beim Lesen des Drehbuchtitels „Sunshine“ es sei ein Liebesfilm.
6. In der Originalfassung haben Capa und Cassie eine Affäre. Dies wurde jedoch entfernt, um den Film nicht kitschig wirken zu lassen.

7. Die Raumanzüge wurden golden designet, um einen Wiedererkennungswert bei Sci-Fi-Fans zu schaffen.

8. Die Raumanzüge wurden ‚Kenny‘ aus „South Park“ nachempfunden.

9. Der Name „Icarus“ ist symbolisch und stammt aus der griechischen Mythologie. Ikarus und sein Vater Dädalus bauten sich Flügel aus Wachs und Federn, um von Kreta aufs Festland zu fliehen. Ikarus flog jedoch zu hoch, sodass die Sonne das Wachs schmolz und die Flügel kaputt gingen. Er stürzte daraufhin ins Meer und ertrank.

10. Die Todesarten treten paarweise auf:
      2 sterben durch Hitze (Kaneda, Searle)
      2 sterben durch Kälte (Harvey, Mace)
      2 sterben durch Messer (Trey, Corazon)
      2 sterben abseits der Kamera (Cassie, Pinbacker)

11. Da der Vater von Cliff Curtis (Searle) erkrankte und leider starb, wurden unvollendete Szenen an Rose Brynes vergeben wie zum Beispiel den Test der Bombe.

12. Die verbrannten Körper der Crew der ‚Icarus I‘ sind den Opfern des Vesuv-Ausbruchs in Pompeij nachempfunden.

13. Das Intro von „Fox Searchlight Pictures“ wurde extra für den Film rückwärts gespielt.

14. Die Schauspieler mussten eine Zeit lang zusammen leben, um sich daran zu gewöhnen und besser auf einander zu reagieren.

15. Die Fusion der Teilchen innerhalb der Sonne bräuchten Millionen Jahre um eine Veränderung der Sonnenstrahlung herbeizuführen.

16. Im All erfriert man nicht in Sekunden, sondern sehr langsam, da es kein Medium gibt, welches die Körpertemperatur absorbieren könnte.

17. Der Code für die Notfall-Aufhebung ‚000‘ ist die Notrufnummer in Australien (Capas Heimat).

18. Als die ‚Icarus II‘ verbrennt, sieht man kurz auf dem Schild Ikarus.

19. Um sich für die Rolle als Physiker vorzubereiten, besuchte Cillian Murphy (Capa) den Physiker Brian Cox in der Anlage CERN und beobachtete dessen Arbeit.

20. Die Figur von Kaneda sollte zuerst ein Amerikaner sein, jedoch wurde dies kurzerhand geändert, um mehr Internationalität in die Crew zu bringen.

21. Deshalb wurde der Originalname Kanada in Kaneda geändert, da dieser japanischer sei.

22. Die Verbrennungen von Pinbacker wurden den Verbrennungen Niki Laudas (Formel 1) nachempfunden.

23. Die Aussage, dass Staub aus 80% menschlicher Haut besteht ist falsch. Staub besteht aus mehreren Bestandteilen, jedoch erreicht keiner einen Anteil von 80%.

24. Viele der Szenen wurden mit echtem Feuer gedreht, wie die in der die ‚Icarus II‘ verbrennt.

25. Cliff Curtis verstopfte seine Ohren und Nasenlöcher mit Watte zum Schutz vor dem Staub in der Szene in der Searle stirbt.

26. Durch die Dreharbeiten und der Behandlung des Themas Religion wurde Cillian Murphy Atheist.

27. Danny Boyle fand die Dreharbeiten so anstrengend, dass er sagte, er würde keinen Science-Fiction Film mehr machen wollen.

28. Wenn die Sonne ihren „Brennstoff“ verliert, wird sie wie im Film nicht kälter sondern heißer.

29. Es gibt 70 Bildschirme auf der Brücke der ‚Icarus II‘.

30. Die CGI-Effekte, um die Sonne zu darzustellen, waren die aufwendigsten die je von einer Londoner Produktionsfirma gemacht wurden.

31. Es wurden unter anderem Originalsounds aus dem Weltall verwendet, die eine Universität in den USA aufgefangen hat.

32. Danny Boyle war so beeindruckt von Michelle Yeoh (Corazon), dass er zu ihr sagte, sie könnte jede Rolle haben, sogar die männlichen Rollen, wenn sie wollte.

33. Einige Computer-Effekte wurden am Set nachgestellt, damit die Schauspieler darauf reagieren konnten.

34. Als die Crew der ‚Icarus II‘ die ‚Icarus I‘ betritt erscheinen die Gesichter der ‚Icarus I‘-Crew. Es sind Ausschnitte vom Gruppenfoto, welches später zusehen ist.

35. In der Szene, in der Mace Wartungsarbeiten durchführt, wurde echtes kaltes Wasser verwendet. Chris Evans Zähneklappern ist nicht gespielt.

36. Der tote Körper von Corazon, der gegen Capa prallt, ist ein äußert realistisch aussehender Dummy.

37. Als Mace Trey umbringen will fehlen bereits zwei Messer. Es ist also offen, ob Trey sich selbst umgebracht hat oder ob Pinbacker der Mörder war und den Suizid inszeniert hat. Boyle sagte jedoch in den Audio-Kommentaren, dass dieser sich nicht die Mühe gemacht hätte, da Pinbacker die Crew so schnell wie möglich ausschalten wollte.

38. Der Film sollte keine Komödienanteile haben, jedoch reißt Mace manchmal Sprüche.

39. Die durchschnittliche Dauer, die das Licht braucht um von der Sonne zur Erde zu gelangen, beträgt 8 Minuten und 19 Sekunden.

40. Der Film spielt im Jahr 2057.


(Quellen: Wikiepdia DE/EN, IMDb.com )

Sunshine Soundtrack

Interpret: John Murphy, Underworld
Veröffentlicht: 25. November 2008
Recorded: 2006
Länge: 55:08 Min.
Label: Fox Music Group



Für Danny Boyles Science-Fiction Werk “Sunshine” schrieb der britische Filmkomponist John Murphy (28 Days Later, Kick-Ass) in Zusammenarbeit mit der Eletronic-Band Underworld (gegr. 1980) den Soundtrack. Das Ergebnis: Klassische Orchester-Passagen vereint mit elektronischen Klängen.

Die Filmmusik zu „Sunshine“ weicht vom klassischen Stil der Soundtracks ab, was heute, fünf Jahre später, kaum noch etwas Neues zu sein scheint. So beinhaltet die Musik neben Streichermelodien eine Vielzahl an Syntheseizer-Kompositionen mit eindeutigen Rock- und Electronic-Elementen gespickt mit Soundeffekten, die das surreale Feeling von Science-Fiction gut unterstützen. Dazu kommen einige Sprachsamples aus dem Film, welche an teilweise ganz nett sind, jedoch die Instrumentalisten unter uns stören könnten. Die einzelnen Stücke sind, mit einigen Ausnahmen, grob der Reihe nach geordnet, wie sie im Film vorkommen. Leider ist der Soundtrack nur auf iTunes erhältlich und nur als komplettes Bundle. Man kann also keine einzelnen Tracks kaufen, was ich sehr schade find, da man schon sehr die Filmmusik mögen muss, um knappe 11 Euro investieren wollen. Allerdings ist der Soundtrack empfehlenswert. Also hört einfach mal rein! Tipp: „Sunshine (Adagio in D Minor)“ und „Capa’s Last Transmission Home“!

Um nicht jeden der 19 Tracks durchzukauen, nenne ich nur ein paar Highlights der Filmmusik. Wie im Film werden wir mit dem Intro „Welcome to Icarus II“ inklusive Capas Rede empfangen. Finde ich eine ganz nette Sache. „Capa’s Last Transmission Home“ ist der erste Teil des „To Heal“-Covers von Underworld mit ergreifender Harmonie und tollen Synthesizer-Klängen. Es folgt die bekannte 4-Chord-Sequence von Sunshine, etwas abgewandelt in Form von „Kanada’s Death, Pt. 2 (Adagio in D Minor)“. Bewegende Streicher und elektronische Sounds vereint zu einem tollen Track. Mit „Mercury“ kommt wieder ein wenig Sentimentalität in die Filmmusik. Die folgenden Titel sind hauptsächlich die Hintergrundkompositionen der verschiedenen Crewmitgleider und deren Tode. Spannend wie jeder der Protagonisten sein eigenes Thema und Stilistik hat. Track 14 ist „Capa Suits Up“ ist in den Szenen zu hören, die der Titelname schon verrät. Wie ein roter Faden muss sich im Film Capa immer wieder in den Anzug quetschen. „Sunshine (Adagio in D Minor)“ ist sozusagen die originale Fassung 4-Chord-Sequence und findet ihren Einsatz, während Capa vom Schiffskörper zum Sonnenschild und der Bombe springt. Dramaturgisch ein echter Klassiker. Sehr interessant ist der Titel Nr. 17 „Distortions“. Wenig Melodie, aber viele verzerrte Sounds wie verlangsamte oder rückwärts gespielte Sprachsamples. Hauptsächlich verwendet während den Szenen nahe und in der Sonne, kommt hier das verdrehte Raum und Zeit Thema des Films zum Tragen. „Capa Meets The Sun (To Heal)“ ist sozusagen der zweite Teil des erwähnte „To Heal“-Covers. Am Ende des Films unterstützt es die finale Szene. Jedoch befindet sich das Sprachsample aus der Kommunikationszentrale auf dem Soundtrack. Als letzter Titel wird „Peggy Sussed“ von Underworld aufgeführt, welcher den Abspann zum Explodieren bringt.

Wie oben schon erwähnt, ist der Soundtrack zu „Sunshine“ sehr vielseitig und auf jeden Fall lohnenswert mal rein zu hören.


Titelliste:

1. Welcome to Icarus II 
2. Avenue of Hope 
3. Capa’s Last Transmission Home 
4. Kanada’s Death, Pt. 2 (Adagio in D Minor) 
5. Mercury 
6. Kanada’s Death, Pt. 1 
7. Searle Finds the Crew of Icarus I / Floating Free / Searle’s Blast 
8. Freezing Outside: Harvey 
9. Trey’s Fate 
10. Pinbacker Slashes Capa 
11. Corazon Finds the Seedling 
12. Cassie Searches / Dead Corazón 
13. Freezing Inside: Mace 
14. Capa Suits Up 
15. Sunshine (Adagio in D Minor) 
16. Capa’s Jump 
17. Distortions 
18. Capa Meets the Sun (To Heal) 
19. Peggy Sussed




Schon gewusst...?


- Der Soundtrack wurde unter anderem in den Movie-Trailern von "X-Men Origins: Wolverine", "The Big Picture" und "Blindless" verwendet, sowie in den TV-Serien "Fringe", "The Walking Dead" und in einer "Dior" Werbung. (Wikipedia EN)

- Die Filmmusik wurde erst ende 2008 veröffentlicht, da es rechtliche Probleme mit der Fox Group gab. (Wikipedia EN)

Sunshine

Deutscher Titel: Sunshine
Original Titel: Sunshine

Genre: Science-Fiction, Thriller 
Erscheinungsjahr: 2007
Länge: ca. 103 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Regie: Danny Boyle
Drehbuch: Alex Garland
Musik: John Murphy, Underworld
  
Besetzung:
Cillian Murphy (Capa)
Chris Evans (Mace)
Rose Byrne (Cassie)
Michelle Yeoh (Corazon)
Cliff Curtis (Searle)
Troy Garity (Harvey)
Hiroyuki Sanada (Kaneda)
Benedict Wong (Trey)



Unsere Sonne stirbt. Die Menschheit steht vor ihrem Ende. Vor 7 Jahren entsandte das Projekt ‚Icarus‘ eine Mission, um die Sonne wieder zu entzünden. Doch Mission ging verloren, noch bevor sie den Stern erreichte. Vor 16 Monaten habe ich, Robert Capa, mit einer 7-köpfigen Crew die in einem solaren Winter erstarrte Erde verlassen. Unsere Ladung: Eine stellare Bombe von der Masse Manhattan Islands. Unser Auftrag: Einen Stern innerhalb eines Sterns zu erzeugen. 8 Astronauten auf den Rücken einer Bombe geschnallt. Meiner Bombe. Willkommen auf der ‚Icarus II‘.


Was passiert wenn unsere Sonne erlischt zeigt uns Danny Boyle (28 Days Later, Slumdog Millionär) in seinem Science-Fiction Feuerwerk „Sunshine“.

Die Besatzungsmitglieder der ‚Icarus II‘ sind auf dem Weg unsere Sonne, die in Begriff ist zu erlöschen, wieder zu entzünden. Auf ihrer Reise erleben sie Zeiten der Einsamkeit, der Enge und der Freude. Bis sie nach 16 Monaten eine schockierende Entdeckung machen...

Alleine im All auf wenig Raum driften wir auf unser Ende oder auf unsere Rettung zu? Mit bildgewaltiger Szenen und toller Musik dürfen wir dabei sein, wie Robert Capa und seine Mitstreiter sich aufmachen, um die Sonne wieder zu entzünden. „Sunshine“ ist düster, erdrückend, spannend, atemberaubend und behandelt dabei unerwartet die tiefgehenden Themen Physik, Wissenschaft und Religion. Die Story steigt dramaturgisch bis zum Ende an und bietet unterdes immer wieder Überraschungen. Man merkt oft, dass etwas passieren wird, doch was passiert ist unverhofft. Hin und wieder gibt es einige kleine Logiklöcher, doch kann man getrost über diese hinweg sehen, wenn man sich auf das Himmelfahrtskommando einlässt. In Szene wird alles gesetzt mit einem beeindruckenden Setting. Ein überwältigend designtes Raumschiff, ein leuchtender Sauerstoffgarten und sehenswerte Sonnenbilder bieten tolle Momente bei denen man ins Staunen kommen kann. Spätestens bei grandiosen und atemberaubenden Effekten, welche unterstützt werden von einem bombastischen Sound, schlägt jedes Science-Fiction Herz höher. Ich muss sagen, ohne großartig zu spoilern, dass „Sunshine“ durch seine Mischung aus trockener und kühler Minimalistik und gewaltiger Inszenierung ein Abwechslungsreicher Film ist, der sich ohne jeden Zweifel seinen eigenen wiedererkennenden Stil hat. Dazu kommt ein unkonventioneller Soundtrack, welcher zwar auch klassische Melodien beinhaltet, aber auch verzerrte Sounds und sphärische Tracks.

Der Physiker Robert Capa wird von Cillian Murphy (The Dark Knight, Inception) gespielt, der wieder durch seine trockene Art seine Figur sehr gut verkörpert. An seiner Seite ist unter anderem der Mechaniker und Maschinenexperte Mace, gespielt von Chris Evans (Fantastic Four, Captain America). Auch Evans überzeugt auch diesmal als energiegeladener Sprücheklopfer. Das Gewissen und die gute Seele der Crew ist die Pilotin Cassie und wird durch Rose Byrnes (Troja, Insidious) verkörpert, welche die wehleidige Art leider so gut spielt, dass diese schon etwas auf die Nerven geht. Weiteren weiblichen Beistand erhält die Crew durch die Biologin Corazon. Michelle Yeoh (Der Morgen stirbt nie, Die Geisha) schlüpft in jene Rolle und kann durchaus überzeugen, einerseits durch ihre taffe als auch melancholische Weise. Für die ärztliche Versorgung ist Dr. Searle zuständig, gespielt von Cliff Curtis (Blow, Stirb Langsam 4.0, Colombiana). Auch er kann durch Sympathie und Humor begeistern. Als Kommunikationsoffizier tritt Troy Garity (Fletchers Visionen, After the Sunset) als Harvey auf. Hiroyuki Sanada (Last Samurai, Rush Hour 3) spielt in „Sunshine“ Captain Kaneda und ist trotz ruhigem und bedachtem Auftreten nicht minder eine gute Besetzung. Zu guter Letzt: Benedict Wong (Spy Game, Prometheus). Auch hier ein Lob an eine gute schauspielerische Leistung mit vielen Facetten.

 Trotz einem klischeehaft verkommenden Horrorfilmende, halte ich „Sunshine“ für einen sehr gut gelungenen Science-Fiction Film, der durch sein einzigartiges Setting und Stil etwas Besonderes ist. Ich kann allen Fans von Science-Fiction das mitreißende Action-Abenteuer empfehlen. Starke 4 ½ von 5 Punkten.






Schon gewusst...? [Achtung Spoiler!]


- Das Design der Raumanzüge wurde durch ‚Kenny‘ von South Park insperiert. (Wikiepdia  EN)

- Das Intro von „Fox Searchlight Pictures“ wurde extra für den Filmanfang rückwärts gespielt. (IMDb)

- Ohne zu wissen, ob es eine zweite Mission geben würde, trägt der erste Schiff den Namen ‚Icarus I‘ und kann an das zweite Schiff angedockt werden.

- Wenn die ‚Icarus II‘ zerbricht kann man kurz auf dem Reflektor Ikarus (Mytholgie) erkennen.

- Als Mace sich ein Messer greift fehlen bereits zwei Messer. (Trey, Pinbacker)

Montag, 11. März 2013

Sherlock Holmes

Deutscher Titel: Sherlock Holmes
Original Titel: Sherlock Holmes

Genre: Abenteuer, Thriller
Erscheinungsjahr: 2009
Länge: ca. 128 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Regie: Guy Ritchie
Drehbuch: Michael Robert Johnson, Anthony Peckham, Simon Kinberg, Lionel Wigram
Musik: Hans Zimmer

Besetzung:
Robert Downey Jr. (Sherlock Holmes)
Jude Law (Dr. John Watson)
Rachel McAdams (Irene Adler)
Mark Strong (Lord Blackwood)
Eddie Marsan (Inspektor Lestrade)
Kelly Reilly (Mary Morstan)



Ob man Watson und mir gestatten würde Ihr Gehirn zu sezieren? Nach Ihrem Tod natürlich.


Mit „Sherlock Holmes“ nimmt uns der britische Drehbuchautor und Regisseur Guy Ritchie (Snatch, Rock N Rolla) mit auf eine detektivische Jagd der Extraklasse durch das London des 19. Jahrhunderts.

1891: Sherlock Holmes, eigenartiger Privatdetektiv und Meister seines Fachs, kann mit Hilfe von seinem treuen Kollegen und Assistenten Dr. Watson einen Ritualmord an einem jungen Mädchen verhindern. Am Ort des Verbrechens stellen sie Lord Blackwood, der bereits für fünf Morde verantwortlich ist. Nachdem Blackwood zum Tode verurteilt wurde, erzählt er Holmes, dass dies noch nicht das Ende sei und dass das Morden weitergehen werde. Felsenfest davon überzeugt, dass der Fall abgeschlossen ist, verfällt Holmes in einen vegetierenden und unmotivierten Lebensstil ohne fordernde Beschäftigungen. Doch plötzlich bekommt er unverhofft Besuch von Constable Clark, der ihm mitteilt, dass Lord Blackwood von den Toten auferstanden sei. Die Jagd beginnt...

Wieder einmal wird eine der berühmtesten Literaturgestalten der Geschichte zurück auf die Leinwand geholt. „Sherlock Holmes“ ist optisch toll in die 1890er eingebettet und überzeugt durch tolle Kostüme, viel Dreck und einem London im Aufschwung der Industrialisierung. So versetzt uns der Film fast in eine andere Welt, die sich jeden Fall sehen lassen kann. Gespickt mit pfiffigen Kameraeffekten und –spielereien ist das Detektivspektakel abwechslungsreich und hat dadurch seinen eigenen Stil. Die Handlung ist spannend, interessant für Krimiliebhaber  und ergänzt mit unterhaltsamen Nebensequenzen. Trotzdem verliert der Film selten seinen Faden. Oft ist Sherlock Holmes mit seiner überaus faszinierenden Aufmerksamkeit dem Zuschauer mehrere Schritte voraus, was die Person des Meisterdetektivs unter anderem ausmacht. Was zuerst nicht ganz nachvollziehbar und einordbar scheint, klärt sich ganz zum Schluss ganz sicher auf. Also keine Sorge: Man ist nicht dumm, nur Holmes ist besser. Nicht zu vergessen der grandiose Abspann: Ein toller Einfall die Credits genauso fantastisch zu inszenieren wie den Film.

In der Hauptrolle des Sherlock Holmes ist Robert Downey Jr. (Stichtag, Iron Man) zu sehen. Mit seiner bekannten Art zynische, arrogante und eigenwillige Personen zu verkörpern schafft es Downey auch dieses Mal humorvoll, unterhaltsam und vor allem mit schlagfertigen Dialogen sich in die Herzen der Zuschauer zu spielen. Mit ebenso vielen Gags und spitzen Sprüchen trifft Jude Law (Gattaca, A.I.) als Dr. Watson an seine Seite. Gutmütig und mit zynischem Konter einer Ehefrau begeistert Law  charmant in der Rolle des innerlich zerrissenen Mediziners. Weibliche Verstärkung bekommt das Duo von Rachel McAdams (Die Frau des Zeitreisenden) als Irene Adler. Schauspielerisch recht ansehnlich, doch habe ich das Gefühl, dass sie nicht so recht in den Cast passt. Die meiste Zeit fällt sie eher störend auf. Bösewicht Lord Blackwood wird von Mark Strong (Sunshine, Kick-Ass, Green Lantern), der abermals als düstere und mysteriöse Gestalt überzeugt. Als starke Nebendarsteller spielen sowohl Eddie Marsan (V wie Vendetta, Hancock) als meist hilfloser Inspektor Lestrade und Kelly Reilly (Stolz und Vorurteil, Flight) als energiereiche Mitstreiterin und Verlobte Mary Morstan von Watson gelungen wichtige Figuren in der Welt von Sherlock Holmes. Besonders Reilly gefällt mir schauspielerisch und begeistert in ihrer Rolle.

„Sherlock Holmes“ ist toll inszenierte und gestaltete Unterhaltung, welche mehr einem Krimi als einem Thriller gleicht. Mit irrwitzigen Dialogen und guten Einfällen ist der sonst so lineare und überraschungsarme „Sherlock Holmes“ ein sehenswerter Streifen für Liebhaber von Ermittlungsgeschichten. Deswegen bekommt der Meisterdetektiv 4 ½ von 5 Punkten.





Schon gewusst…? [Achtung Spoiler!]


Auch wenn „Sherlock Holmes“ keine Verfilmung von den Werken Arthur Conan Doyles ist, gibt es Anspielungen auf diese:
- Irene Adler überlistete Holmes in der Erzählung „Ein Skandal in Böhmen“ und tritt nun im Film als Holmes’ hinterlistige Geliebte auf.
- Die Analyse der Uhr findet sich sehr ähnlich im Roman Das Zeichen der Vier.
- Mary Morstan, Prof. Moriarty und Mycroft tauchen um selben Roman auf. (Wikipedia DE)

- Ritchie wollte Holmes mit Absicht anders dartellen. So trägt dieser keinen Deerstalker sondern einen Fedora, den Downey Jr. selbst aussuchte. (Wikipedia EN)

Donnerstag, 7. März 2013

aBOOKalyptic - Best Blog "Award"

Liebe Leserinnen und Leser,

einige von euch werden sicherlich mitbekommen haben, dass ich in engen Kontakt mit der guten Tata von aBOOKalyptic stehe. Mehrere sind vermutlich durch sie auf meinen Blog gestoßen. Erst inoffiziell, nun wohl eher offiziell würde ich gerne aBOOKalyptic als Partnerblog (er)nennen! Nicht zuletzt dadurch, dass Tata mir vor kurzem ein kleines Zeichen der Wertschätzung zukommen lies. Sie "nominierte" mich für den "Best Blog Award", was eventuell unter einigen von euch Mitbloggern eine bekannte Handlung ist. Diese "Auszeichnung" mag wie die Optik des Awards etwas kitischig sein, doch halte ich das für eine nette Geste. Also möchte ich mich bei ihr/dir ganz herzlich bedanken! Da ich selbst keine Blogs regelmäßig verfolge kann ich laut den Regeln keine weiteren Blogs "nominieren". Allerdings werde ich die mitgesannten Fragen gerne beantworten (auch wenn diese, bis auf die letzte Frage, sich wenig auf das Blogthema beziehen).



Fragen:
"Best Blog Award"

Was magst du beim Kochen lieber: Nachtisch oder deftige Gerichte?
"Ich esse vorzugsweise deftige Gerichte, da ich einfach nicht so viel süßes Essen kann. Vermutlich werden mich deswegen einige beneiden. [lach]"

Was ist dir wichtiger bei einer Person: die Persönlichkeit oder Erscheinung?
"Das ist immer so eine Sache. Die erwünschte Antwort die moralisch zu hören gewünscht ist wäre wohl 'Persönlichkeit'. Ich denke dennoch, dass die äußere Erscheinung ebenfalls einen hohen Anteil an der subjektiven Meinungsfindung trägt. Sonst würde man ja keine Motiviation haben auf unbekannte Menschen zu zugehen oder Interesse an ihnen zu zeigen. Würdet ihr euer Lieblingsessen anrühren, wenn es blau gefärbt wäre?"

Wann hast du den Blog gegründet?
"Die Idee einen Blog zu gründen, bekam ich wie schon erwähnt durch Tata von aBOOKalyptic. Ich habe mir Gedanken gemacht und angefangen zu schreiben. Im Grunde war das rückblickend schon der Start von FilmBloxx. Offiziell habe ich FilmBloxx am 2. November veröffentlicht und angefangen zu posten."

Verfolgst du viele Blogs?
"Die Frage muss ich mit einem klaren 'Nein' beantworten. Ich habe leider nicht die Zeit regelmäßig Blogs zu verfolgen, da ich nebenbei studiere, arbeite und natürlich auch für FilmBloxx Zeit aufwende. Man bedenke, dass ich stets die Filme von durchschnittlich zwei Stunden Länge sehe. Außerdem ist das buchstäbliche Abschalten nicht zu vergessen und die Familie ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Allerdings möchte ich an dieser Stelle zwei Blogs erwähnen, die sich ebenfalls mit dem Thema 'Film' beschäftigen und die ich hin und wieder besuche: MovieKnight und Freude am Film"

Kochst du lieber oder lässt du dich lieber bekochen?
"Ich koche ganz klar lieber selbst! Denn das macht einfach am meisten Spaß und ich kann bisschen kreativ sein."

Welches Kleidungsstück hat bisher am längsten in deinem Schrank überlebt?
"Das weiß ich gar nicht genau. Vermutlich eines der alten T-Shirts, die ich nur noch zum Schlafen benutze oder wenn es mal ein Tag ist, an dem man nirgends hingehen muss! [lach]"

Was ist dein Lieblingsrezept?
"Es gibt viele tolle Gerichte und Rezepte. Aber die Highlights sind wohl 'Thai Curry', 'Lachs, Brokkoli und Reis in Sahnesoße' und 'Rinderfilet'."

Welche Eigenschaften einer Person sind dir in einer Freundschaft wichtig?
"Ehrlichkeit, Vertrauen, Humor und Empathie."

Was ist dein Lieblingsfilm?
"Momentan ist es der viel kritisierte Science-Fiction Film 'Sunshine'.Trotz der manchen Logikfehler finde ich die Inszenierung und die Atmosphäre atemberaubend. Der Soundtrack ist ebenfalls unglaublich gut. Ich fieber immer wieder mit."

Dienstag, 5. März 2013

Neuzugang März 2013

Liebe Leserinnen und Leser,

bei steigenden, frühlingshaften 17° genoß ich heute die Sonne in der Hamburger Innenstadt. Nach einem Abstecher zu Saturn, befanden sich die beiden Thriller "Sieben" und "Fight Club" von Regisseur David Fincher in meinen Händen. Die Rezensionen zu beiden Filmen findet ihr bereits auf FilmBloxx.


Sieben

David Fincher
1995
Thriller
FSK 16

Ein Serienkiller inszeniert grauenvolle Morde an Opfern, die alle eine der sieben Todsünden begangen haben. Auf der Jagd nach dem Killer gerät das Detektiv-Duo selbst in die Fänge des Bösewichts. Spannender Krimi mit Star-Darstellern Morgan Freeman und Brad Pitt.


Fight Club

David Fincher
1999
Thriller
FSK 18

Unter der Führung von Tyler Durden entwickelt sich der gegründete "Fight Club" zu einer Untergrundorganisation mit dem Ziel einen Machtschlag gegen moderne Gesellschaft aus zu üben. In den Hauptrollen u.a. Edward Norton und Brad Pitt

Montag, 4. März 2013

Ronal der Barbar

Deutscher Titel: Ronal der Barbar
Original Titel: Ronal Barbaren

Genre: Animation, Fanstasy
Erscheinungsjahr: 2011
Länge: ca. 89 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Regie: Kresten Vestbjerg Andersen, Thorbjørn Christoffersen, Philip Einstein Lipski
Drehbuch: Thorbjørn Christoffersen
Musik: Nicklas Schmidt

Original Synchronisation:
Anders Juul (Ronal)
Hadi Ka-Koush (Alibert)
Lærke Winther Andersen (Zandra)
Brian Lykke (Elric)
Lars Mikkelsen (Lord Volcazar)
Ole Ernst (Erzähler)



Für einen Feldzug brauch man vor allem dicke Eier - keine Muskeln.


Mit „Ronal der Barbar“ haben die kampfwütigen Muskelmänner den Weg zurück in den Film gefunden. Ob das dänische 3D-Kino so gewaltig ist, wie die Protagonisten?

Während alle Barbaren muskelbepackt und kriegslustig sind, müht sich der schmächtige Ronal schon mit kopfgroßen Steinen ab und hat kein Interesse am Plündern und Brandschatzen. Vergebens versuchen in die anderen zu ermutigen auf einen Feldzug zu gehen. Als Ronal während eines Festes Wache halten soll, greifen Orks das Lager der Barbaren an. Da er zu schwach ist das große Signalhorn zu blasen, werden die Barbaren kurzerhand überfallen und gefangen genommen. Nur Ronal wird zurück gelassen, da er keineswegs aussieht wie ein Barbar. Nachdem er von seinem sterbenden Onkel aufgefordert wird die Barbaren wieder zu befreien, macht er sich widerwillig mit dem mindertalentierten Barden Alibert auf den Weg und trifft auf so manch merkwürdige Gestalten und Personen, wie die Kriegerin Zandra und den scheinbar homosexuellen Elb Elric.

„Ronal der Barbar“ ist eine verrückte Anspielung auf bisherige Barbarenfilme mit derben Sprüchen und perversem Humor, der sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen scheint. Die Witze sind meist plump, flach und können nur hin und wieder einem zum Schmunzeln überreden. Ich musste leider oft nur darüber und nicht mitlachen. Optisch ist der Film eher unterdurchschnittlich und versucht hin und wieder durch einzelne Animationen zu beeindrucken. So kann sich grade mal das Feuer, Rauch und Nebel sehen lassen – ansonsten bleibt alles sehr minimalistisch. Deutlich ist zu erkennen, dass der Film eine komplette Parodie auf „Der Herr der Ringe“ und „Star Wars“ ist. So hat der Bösewicht Lord Volcazar eine deutliche Ähnlichkeit mit Darth Vader und Elric eine offensichtliche Darstellung von Legolas. Einmal sieht man ein grün leuchtendes Schwert, dann kopierte Statuen der Argonath, auch mal einen Ring mit Schriftzeichen-Gravur und die Stadt sieht aus wie Minas Tirith.

Sollte man Gefallen an stumpfsinnigem Humor und einfachen Animationen haben, so denke ich ist „Ronal der Barbar“ ein sehenswürdiger Film. Allerdings war mir die Mischung aus Kinderfilm und perverser Parodie zu anspruchslos. Daher bekommt der Stimmungsbarbar nur 1 ½ von 5 Punkten.





Schon gewusst…? [Achtung Spoiler!]


- Als Hommage an Brigitte Nielsen, Titelheldin des Barbarenfilmes „Red Sonja“, wurde die Amazonenkönigin ihr nachempfunden und von ihr im Original gesprochen. (Wikipedia DE)

- Die Schwerter der Orks sehen denen der Uruk-Hai’s aus HdR ähnlich.

- Der Abspann ist unter anderem eine Anspielung auf „Iron Maiden“ und „Queen“.

- Der Dämon hat Ähnlichkeit mit dem Balrok aus HdR.

- Obwohl das Blut des Onkels von Ronal fehlt kann der Dämon wiederbelebt werden.